1. www.wn.de
  2. >
  3. Sport
  4. >
  5. Nottuln
  6. >
  7. Neue Führung bei GW Nottuln: Kurzer Ärger weicht der Überzeugung

  8. >

Fußball: Westfalenliga

Neue Führung bei GW Nottuln: Kurzer Ärger weicht der Überzeugung

Nottuln

Faktisch steht GW Nottulns Westfalenligafußballern eine neue Zeitrechnung ins Haus, wenn sie am Sonntag zum ersten Training der Vorbereitung zusammenkommen. Statt Jens Niehues sind nun Darius Schwering und Marvin Möllers verantwortlich.

Von Thomas Austermann

Felix Hesker , Max Picht und Peter Stüve (v.l.) wollen im nächsten Halbjahr gerne häufig jubeln. Jonannes Oetz
Felix Hesker , Max Picht und Peter Stüve (v.l.) wollen im nächsten Halbjahr gerne häufig jubeln. Jonannes Oetz

Faktisch steht GW Nottulns Westfalenligafußballern eine neue Zeitrechnung ins Haus, wenn sie am Sonntag zum ersten Training der Vorbereitung zusammenkommen. Auch wenn die Gesichter keine neuen sind, die künftig vorne stehen: Für Jens Niehues, der sich bekanntlich aus beruflichen Gründen aus dem Traineramt verabschiedete, sind dessen bisherige Assistenten Darius Schwering und Marvin Möllers diejenigen, die erstverantwortlich zuständig sind. Als Trainerduo mit unterschiedlichen Aufgaben.

„Eine krasse Lösung zur Herangehensweise muss es gar nicht sofort geben. Das wird sich alles einspielen“, sagt Schwering, der erst vor einem halben Jahr intern hoch rückte zur Ersten und nun noch mehr zu tun bekommt. „Definitiv ist das jetzt schon eine Mehrarbeit. Aber Marvin und ich freuen uns darauf.“ Der 28 Jahre alte Schwering und der zwei Jahre ältere spielende Trainer Möllers pflegen eine „klare Kommunikation“ und sind  auch in der Pause quasi ständig im Kontakt. „Das klappte auch dann, wenn Marvin im Skiurlaub im Sessellift saß, wenn ich mich gemeldet habe.“

November-Pleiten sorgten für Ärger

Wenn es also diesbezüglich gar keine Bauchschmerzen gibt, gab es welche nach den beiden November-Niederlagen gegen Nieheim und Hiltrup, die die Bilanz trübten? „Ich würde sagen, dass wir uns darüber geärgert haben“, sagt Schwering. Und entkoppelt sein Zwischenfazit davon. „Die Leistung geht völlig unabhängig davon genau in die richtige Richtung.“ Die jetzt siebtplatzierte Elf, die nur einmal unentschieden spielte, habe, egal in welcher Formation, den gewünschten Ballbesitzstil als Stärke ausgebaut. Sie besetze präziser „die wichtigen Räume und Positionen“, agiere selbstbewusster, „wenn wir vom Gegner angelaufen werden“ und verteidige „viel aktiver und höher als zuvor.“ Das große Plus beschreibt Schwering gerne: „Die Jungs fühlen sich wohl in der Art, wie wir Fußball spielen.“

21 Kicker setzte GWN in 16 Ligaspielen ein, darunter acht, die 1000 und mehr Spielminuten absolvierten. Unangefochtener Einsatzkönig ist der   Teamälteste. Keeper Christoph Hunnewinkel (33) verpasste keine Sekunde. Die Youngsters hinter ihm, Noah Glodek und Jonas Gottheil, müssen sich lernend gedulden. Ein größerer Konkurrenzkampf tobt in der Feldspielerfraktion. „Wir sind glücklich mit dem Luxus der Ausgeglichenheit. Bei uns weiß jeder, dass er durch die Leistung im Spiel oder im Training auffallen kann. Und jeder weiß, dass eine schwächere Leistung im Spiel kein K.-o.-Kriterium ist.“ Es gehe immer darum, die nächste Chance zu ergreifen. „Weil wir langfristig denken und handeln wollen. Das geht nur mit Kontinuität in allen Bereichen. Und das sollen die Spieler spüren.“

Auch taktisch: Ob Nottuln nun mit einer Viererkette agiert oder eher drei vornehmlich gegen den Mann orientierten Strategen, „ist eher unerheblich“, sagt Schwering. „Wir wollen ja immer gerne den Gegner verwirren!“ Einschränkungen jedweder Art soll es auch künftig nur ausnahmsweise geben. „Wir achten darauf, dass es kein Chaos auf dem Platz gibt, das ist klar.“ Dass Möllers dort als zentraler Mann weiterhin am Ball ist, steht fest. „Dann kann es also sein, dass ich in der Halbzeitpause vielleicht mehr Verantwortung als bisher übernehme“, wagt Schwering einen Blick ins künftige Miteinander.

Kein genauer Platz als Ziel

Einen Platz in der Abschlusstabelle wolle man sich nicht als Ziel setzen. „Es wäre gut, wenn wir uns ein Stück weit davon frei machen. Viel wichtiger ist uns doch die Art und Weise, wie wir unseren aktiven Ansatz umsetzen.“ Schwering verspricht fast, von der grundsätzlichen Philosophie nicht abzurücken. „Wir treten nicht an, um uns irgendeinen Platz in der Tabelle zu ergaunern.“

Beim Blick auf die – mit Ausnahme der drei letzten Ränge – „sehr ausgeglichenen“ Liga schreibt Schwering der Zweiten des SC Verl ein Format zu, das für den Tabellenführer entscheidend sein kann. „Kinderhaus hat auch eine enorme Qualität in der Offensive zu bieten und der SC Peckeloh spielt sattelfest in seinem Stil.“

Ohne Winterneuzugänge geht es in die Vorbereitung, in der fünf Tests stattfinden sollen. Im Januar weiß man ja nie, ob das klappt. Für den 14. diesen Monats ist eine Partie beim Bezirksligisten SC Greven 09 abgemacht. Zwei Oberligisten stellen sich als Prüfsteine: Der 1. FC Gievenbeck soll am 14. Januar in Nottuln antreten, zur Spielvereinigung Vreden soll es am 27. Januar gehen. Ein Heimspiel-Doppelpack eröffnet die Restserie: Am 18. Februar kommt die SG Bochum-Hövel und eine Woche später deren Stadtkonkurrent HSV.